Zwischen Longkamp und Morbach-Gonzerath, ganz in der Nähe der neu ausgebauten E42/B50, liegt das Hunsrückdorf Kommen (ca. 300 Einwohner). Es gehörte bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zu Longkamp und wurde dann selbständige Gemeinde.
Hier steht die hübsche kleine Kapelle St. Valentin in schlichten barocken Formen. Sie ist mit dem Baujahr 1730 bezeichnet, soll aber 1784 erbaut worden sein. Am 22. Juli 1784 wurde sie durch Pfarrer Ruwer (Longkamp) eingesegnet. Damals wurde dort wöchentlich ein Gottesdienst gehalten und die Gläubigen besuchten ebenfalls den Gottesdienst in der Pfarrkirche Longkamp.
1913 musste die Kapelle mit einem Aufwand von 745 Mark wieder hergestellt werden und nach dem Zweiten Weltkrieg stand erneut eine Renovierung an.
St. Valentin ist ein verputzter Bruchsteinbau in Saalform mit dreiseitigem Chorschluß, rundbogigen Fenstern und rundbogiger Holztonnendecke. Über dem Eingangsgiebel sitzt ein sechsseitiger Dachreiter mit geschweifter Haube. Die Glocke stammt aus dem Jahr 1835 und wurde von Alexander Horst, Trier, gegossen. Die Sakristei ist an den Chor angebaut, dort befindet sich außen eingemauert ein Sandsteinrelief aus dem 18. Jahrhundert mit einer Kalvarienberggruppe.
Zu dem hübschen Altar notieren die „Kunstdenkmäler der Rheinprovinz“:
„Altar, Holz, mit guten Schnitzereien im Rokokostil und einem Gemälde der vor dem Kreuz knienden heiligen Maria Magdalena; darüber zwischen schwebenden Engeln ein ovales Bild Gottvaters; als Bekrönung ein von zwei Greifen gehaltenes Wappen (dreiteilig, im obersten Feld ein Bär). Aus der Kapelle des Kneipschen Hauses zu Bernkastel, 1804 von dem kurfürstlichen Kellner Bridoul nach Kommen geschenkt, 1913 von Bildhauer A. Thienes aus Wittlich instandgesetzt.“
Die Kapelle St. Valentin, die im Eigentum der Ortsgemeinde Kommen steht, bildete eine Filiale der Pfarrei St. Andreas Longkamp; seit dem 1. Januar 2022 gehört sie somit zur neu gegründeten Pfarrei Am Haardtkopf St. Christophorus. Seelsorger ist Pfarrer Markus Weilhammer, Monzelfeld.
(Text: Martin Schmitz, Pastoraler Raum Berkastel-Kues)