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Pfarrbezirk St. Wendalinus, Morbach-Rapperath

Die Kirche St. Wendalinus, Morbach-Rapperath

Aussenansicht Kirche

Die Kirche St. Wendalinus liegt in der zum 1. Januar 2022 neu gegründeten Pfarrei “Am Haardtkopf St. Christophorus”, die von Pfarrer Markus Weilhammer (Dienstsitz Monzelfeld) geleitet wird.

Von den Kirchen, die den Rang einer Pfarrkirche in unserem Pastoralen Raum innehatten oder noch innehaben, ist St. Wendalinus im zur Einheitsgemeinde Morbach gehörenden, von der Dhron durchflossenen Ort Rapperath (ca. 450 Einwohner) sicher die kleinste. Gerade mal 14,80 m lang und 8 m breit ist der 1765 erbaute Bau. Durch die kompakte Größe und die liebevolle, gelungene Ausmalung empfinden wir diese Kirche jedoch als besonders heimelig!

Es handelt sich bei St. Wendalinus um eine barocke Saalkirche mit dreiseitigem Chorschluss und verschiefertem Dachreiter, ein in unserer Gegend vergleichsweise oft vorzufindender Bautyp. Die noch in den “Kunstdenkmälern des Kreises Bernkastel” von 1935 erwähnte Kanzel von 1733 ist nicht mehr vorhanden, ebensowenig scheint der damalige Hochaltar mit Säulenpaaren, Rokokokapitälen und zwei Gemälden erhalten. Der heutige Altar, der eine Marienfigur birgt, ist wohl der frühere Seitenaltar.

Im Altarraum sind Heiligenfiguren von Nikolaus, Maternus und Josef angebracht, weitere im Schiff und über dem Eingangsportal der Kirche, u.a. eine Darstellung des Kirchenpatrons Wendalinus (Gedenktag: 20. Oktober), der im 6. Jahrhundert im Bistum Trier missionierend unterwegs war und dessen Grab sich in St. Wendel befindet. 1990 erhielt die Pfarrkirche eine kleine Pfeifenorgel mit 6 Registern auf einem Manual und Pedal, die sich klanglich und auch mit ihren im barocken Stil gestalteten Schleierbrettern wunderbar in den Raum einfügt.

Schon für das Jahr 1282 ist für Rapperath eine zunächst Jakobus dem Älteren geweihte Kapelle bezeugt, wohl um das Jahr 1500 erstand der Vorgängerbau des heutigen Gebäudes. Bis zur Erhebung zur selbständigen Pfarrei im Jahr 1853 war Rapperath eine Filiale von Bischofsdhron.

https://www.katholisch-am-haardtkopf.de/

(Text: Martin Schmitz, Pastoraler Raum Bernkastel-Kues)

"Großer Herrgott", Morbach-Rapperath

Großer Herrgott

Der “Große Herrgott” von Morbach-Rapperath

Heute richtet sich unser Blick auf den „Großen Herrgott“ von Morbach-Rapperath, einen überlebensgroßen Kruzifixus. Das Dehio-Handbuch „Deutsche Kunstdenkmäler“ datiert die „bäuerlich-derbe“ Figur ins 17. Jahrhundert.

„Am unteren Ausgang des Dorfes Rapperath findet man inmitten einer mächtigen Baumgruppe, unmittelbar am Dhronufer gelegen, zwei kleine Kapellen. Das linke Heiligenhäuschen [bezeichnet 1741] beherbergt den „Großen Herrgott von Rapperath“. Der Körper des Gekreuzigten und das Kreuz sind aus einem Baumstamm herausgearbeitet. Die Arme sind an den Schultern eingefügt und am Querbalken befestigt. Die Gestalt ist in alten Farben am ganzen Körper naturgetreu bemalt. Das Werk gilt als einzigartiges Relikt mittelalterlicher, bäuerlich-religiöser Kunst des Hunsrücks.

Nach einer Überlieferung hat sich das Kruzifix ursprünglich in der Dorfkirche von Wirschweiler befunden. Nach der Einführung des evangelischen Glaubens hat man das Kreuz aus der Kirche entfernt. Lange Zeit wurde es als Bachsteg über den Altenbach genutzt. Die Bevölkerung musste in der Folgezeit viel Elend ertragen. Ein Bauer, der die Ursache erahnte, lud das Kreuz auf einen Ochsenkarren und jagte das Gespann davon.

An der Stelle, wo der Karren anhielt, wurde später das Kreuz aufgestellt und darüber eine Kapelle errichtet. Infolge einer Rinderpest im Jahre 1800 ziehen die Gläubigen der Pfarrgemeinde Rapperath und der umliegenden Orte seither jedes Jahr an Ostern in einer Prozession zum „Großen Herrgott“ und erweisen dem Kreuz ihre Verehrung.“

https://www.morbach.de/fei.../sehenswertes/grosser-herrgott/

(Text: Martin Schmitz, Pastoraler Raum Bernkastel-Kues)

Kirche St. Wendalinus und "Großer Herrgott", Morbach-Rapperath

Wegekapelle

Die jüngere Wegekapelle rechts neben dem „Großen Hergott“ ist ein kleiner Putzbau mit quadratischem Grundriß, segmentbogigem Eingang und flachem Zeltdach. Sie stammt vermutlich aus dem späten 19. Jahrhundert. Innen ist der Raum mit einem Kreuzgratgewölbe ausgestattet und beherbergt eine einfache Pietà.

Vor den Kapellen befindet sich das Kriegerdenkmal der damaligen Gemeinde Rapperath für den Ersten Weltkrieg.